Kaninchen-Gehegebau: Auf was ist zu achten?
Bevor Sie ein Gehege bauen, machen Sie sich einen sorgfältig erstellten Plan, damit das Gehege später den gewünschten Zweck erfüllt, im Alltag für Mensch und Tier angenehm ist und den Garten möglichst auch noch schmückt.
Größe: Wie viel Platz brauchen Kaninchen?
Je größer, desto besser! Die Mindestgröße hängt davon ab, ob die Kaninchen zusätzlichen Auslauf im Garten haben. Den Tiere sollten immer mehrere Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung stehen. Bei wenig oder keinem Auslauf empfehlen wir mindestens 10 m² Grundfläche. Jedes weitere Kaninchen benötigt + 2 m². Wir empfehlen als absolute Mindestmaße für zwei Kaninchen:
- 4 m² Grundfläche + täglich viele Stunden Auslauf oder
- 6 m² Grundfläche mit weniger Auslauf
Bodensicherung: Muss das Gehege nach unten gesichert werden?
Kaninchengehege müssen nach unten unbedingt gesichert werden, damit sich kein Kaninchen heraus buddeln und kein Raubtier hinein gelangen kann. Für die Bodensicherung gibt es folgende Möglichkeiten:
- Entlang der Gehegeränder können Sie den Gehegedraht mindestens 30-100 cm in den Boden eingraben oder Platten in diese Tiefe versenken. Es ist empfehlenswert, die unteren Gehegebalken nicht direkt auf den Boden zu stellen, sondern sie leicht zu erhöhen. So vermeiden Sie Schimmel und Fäule.
- Oder Sie verlegen entlang der Gehegeränder außen und innen jeweils 30 cm breite Platten, so dass ein Tier weit graben müsste, um herein oder heraus zu gelangen. Wichtig: die Kaninchenbauten stets im Auge behalten, damit die Tiere nicht unbemerkt dem Gehegerand zu nahe kommen.
- Auch können Sie das Gehege von unten mit Volierendraht vollständig absichern. Danach verteilen Sie den gewünschten Untergrund darüber.
Welcher Untergrund ist für das Gehege geeignet?
Hygiene ist im Kaninchengehege sehr wichtig. Ein großes Gehege ist im Alltag nicht ganz einfach zu pflegen. Der richtige Untergrund trägt entscheidend zum täglichen Pflegeaufwand bei: Ein Grasboden ist für die Kaninchen angenehm und sie können Naturbauten anlegen. Entlang der Gehegeränder, dem Futterplatz und stark frequentierten Durchschlupfen sollten trotzdem Platten gelegt werden, da diese Stellen besonders mit Urin und Kot belastet und entsprechend oft gesäubert werden müssen. Sandboden verschmutzt bei regnerischen Wetter nicht die Kaninchen und reinigt sich gut auch in einem kleineren Gehege. Daher ist er Naturboden gegenüber vorteilhaft. Auch damit können die Kaninchen Gänge graben. Allerdings bröckelt Sandboden schnell, so dass Bauten leicht einstürzen, das macht ihn auch etwas gefährlich. Zudem sind Köttel schwer zu entfernen. Empfehlenswert ist Sandboden bei stubenreinen Kaninchen oder für einen kleineren Abschnitt im Gehege als Buddelzone. Gerne mögen Kaninchen auch einen Bereich mit Holzstreu, der mit Stroh abgedeckt ist. Der Boden muss darunter dicht sein (Platten, PVC, Teichfolie etc.). Für den Außenbereich ist Holzstreu ungeeignet, da es schnell durchnässt und dann schimmelt. Gehweg- oder Waschbetonplatten sind pflegeleicht und hygienisch. Sie können problemlos gereinigt und bei Bedarf sogar desinfiziert werden. Die Kaninchen brauchen dazu allerdings unbedingt die o.g. Buddelzonen sowie Sitzplätze aus Holz.
Welches Gitter ist sicher?
Kaninchen müssen vor Mardern und Füchsen geschützt werden. Zudem soll das Gitter natürlich auch den Kaninchenzähnchen stand halten. Wir empfehlen daher unseren punktverschweißten und verzinkten Volierendraht. Die Drahtstärke sollte mindestens 1,0 mm betragen und die Maschen höchstens 19x19 mm groß sein, damit die Kaninchen keine Angriffsfläche zum Nagen haben. Tipp: untersuchen Sie jeden Herbst das Gehege genau und bessern Sie jede noch so kleine Schwachstelle sofort aus! Geeigneter Volierendraht ist in unserem Shop zu finden:
Volierendraht, verzinkt 19x19 mm 10 m 50 cm 1.00 mm
Volierendraht, grün 100 cm 10 m 12x12 mm 1,05 mm
Volierendraht, grün 100 cm 10 m 19x19 mm 1,2 mm
Zusätzlich können Sie Fliegengitter gleich mit über dem Volierendraht anbringen, so dass die Kaninchen vor Insekten geschützt sind.
Müssen Gehege nach oben geschlossen sein?
Ein Kaninchengehege muss nach oben immer gut abgesichert werden, da sonst Füchse oder Marder mit Leichtigkeit über den Zaun klettern können.
Wie hoch sollte das Gehege sein?
Am praktischsten – aber auch am teuersten – sind begehbare Gehege, die etwas höher als die eigene Körpergröße sind. Darin können Sie Ihre Tiere bequem versorgen und ausgezeichnet ausmisten – ganz ohne Rückenschmerzen. Eine weitere Möglichkeit sind Bodengehege mit etwa einem Meter Höhe. Die Abdeckung muss dann vollständig aufklappbar sein, damit das Ausmisten ohne bücken und krabbeln möglich ist. Ebenfalls geeignet sind Pyramidengehege, die in der Mitte begehbar und am Rand niedrig sind. Achtung: Je nach Bundesland, Höhe und Bauweise sind bei großen Gehegen oftmals Baugenehmigungen nötig.